TDSC®-Kurs: Proben für den Ernstfall

Katastrophenmedizin

Im Oktober letzten Jahres hat sich in Ulm eine Gruppe von 20 Medizinern aus ganz Deutschland zusammengefunden, um gemeinsam mit Ärzten des Bundeswehrkrankenhauses Ulm für den Notfall im Fall eines Terrorangriffs zu proben.

Der Weiterbildungskurs „Terror and Disaster Surgical Care“ (TDSC®) richtet sich an Notfallmediziner, um auf die Behandlung von Terroropfern vorzubereiten und in taktischer Einsatzplanung zu schulen. Denn ein Terrorereignis stellt die Kliniken vor ganz besondere Herausforderungen wie überlastete Notaufnahmen, eine unvorhersehbare zeitliche Dynamik der Ereignisse, große emotionale Belastung sowie im normalen Klinikalltag eher unübliche Verletzungen durch Schüsse und Explosionen. So stammen auch die meisten Erkenntnisse zur Versorgung von Terroropfern aus der Militärmedizin wo es gilt, sich mit knappen Ressourcen und unter enormem Zeitdruck auf das für das vordringlich Nötige und Mögliche zu konzentrieren, um möglichst viele Menschenleben retten zu können.

Daher wurden in die Behandlungsempfehlungen der 3. aktualisierten Auflage des „Weißbuch Schwerverletztenversorgung“ nun auch Vorgaben für einen Massenanfall von Verletzten bei Terrorereignissen (Terror-MANV) aufgenommen sowie entsprechende Schulungen empfohlen. Für die Kliniken, die am Verfahren TraumaNetzwerk DGU® teilnehmen gilt die Erfüllung der Vorgaben aus dem Weißbuch als Zertifizierungsgrundlage.


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Beitrag in der Süddeutschen Zeitung vom 23. Januar 2021